Rechnungsabschluss 2020 besser als erwartet, trotz Corona-Krise.

Ein Nettoergebnis von Euro 314.136,19 wird ausgewiesen. Im Voranschlag waren „nur“ Euro 149.500,00 vorgesehen. Der Gemeinderat hat mit Mehrheit diesen positiven Rechnungsabschluss beschlossen.

Die bisherige Kameralistik (Einnahmen/Ausgaben Rechnung) wurde erstmals beim Rechnungsabschluss 2020 durch einen 3-Komponentenhaushalt ersetzt (Ergebnishaushalt / Finanzierungshaushalt / Vermögenshaushalt). Die Umstellung auf das neue Haushaltsrecht war eine große Herausforderung für die Gemeindeverwaltung und die Funktionäre der Gemeinde.  Das Anlagevermögen der Gemeinde wurde in der Eröffnungsbilanz zur Gänze bewertet und die Abschreibungen festgelegt (u.a. Grundstücke, Gebäude, Straßen, Kanalisation, Wasserversorgung, Kulturgüter). Herzlichen Dank an Frau Kerstin Fasching und dem ganzen Team im Rechnungswesen für die intensive und ausgezeichnete Arbeit.

Der Prüfungsausschuss des Gemeinderates hat den Rechnungsabschluss geprüft und die Richtigkeit festgestellt. In der Gemeinderatssitzung vom 29.4.2021 wurde der Rechnungsabschluss mit den Stimmen der ÖVP-Gemeinderäte und des NEOS-Gemeinderats beschlossen. Auf Antrag von NEOS und SPÖ hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, auf der Internetplattform „offenerhaushalt.at“ die Finanzdaten der Gemeinde zu veröffentlichen.

Trotz der COVID-19 Pandemie konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Im Nachtrags-voranschlag wurden bereits geringere Einnahmen berücksichtigt. Der Rechnungsabschluss verzeichnete höhere Erträge und geringere Aufwendungen gegenüber dem vorsichtig erstellten Nachtragsvoranschlag. Die gemeindeeigenen Steuereinnahmen beweisen, dass die vielen Klein- und Mittelbetriebe in unserer Gemeinde die „Corona-Wirtschaftskrise“ bisher gut verkraftet haben. Die starke Bautätigkeit ist auch ungebrochen. Das zeigt sich bei der Kommunalsteuer und der Bauabgabe. Die Zahlungsfähigkeit der Gemeinde war immer vorhanden.

Ergebnishaushalt 2020  
Summe Erträge € 8.246.568,51
Summe Aufwendungen € 7.932.432,32
Nettoergebnis € 314.136,19

 

Finanzierungshaushalt 2020  
Summe Einzahlungen laufender Betrieb € 7.607.341,63
Summe Auszahlungen laufender Betrieb € 6.314.613,29
Ergebnis laufender Betrieb € 1.292.728,34
Rückzahlung von Krediten € 861.207,10

 

Vermögenshaushalt 2020  
Aktiva (Vermögen der Gemeinde) € 46.313.402,67
Passiva: Eigenmittel (Nettovermögen) € 35.897.558,77
Passiva: Fremdmittel € 10.415.843,90
Aus dem Nettovermögen wurde eine Haushaltsrücklage von
€ 17.629.338,78 für zukünftige Verluste gebildet.

 

Auszug aus der Investitionstätigkeit 2020  
Brunnenbau Frauenbach und Reichersdorf € 208.752,06
Wasserversorgung Ringschluss Saßbachweg € 204.007,71
Neubau Kläranlage € 1.493.761,98
Multimodaler Mobilitätsknoten (Haltestelle Mureckerstraße) € 68.528,92
Grundstückskäufe € 272.678,60

 

Investitionstätigkeit der Gemeinde-KG im Jahr 2020 (Die KG bilanziert eigenständig):
Bau Gesundheits- und Verwaltungszentrum € 2.703.817,90
Sanierung Gemeindeamt (Decke Sitzungssaal) und Umbau Bürgerservice-Büros  € 120.111,66 

 

Die Gemeinde schafft durch diese Investitionen eine gute Infrastruktur für die Bevölkerung. Die Gemeinde ist damit auch ein wichtiger Auftraggeber für die Wirtschaft und viele Arbeitsplätze werden dadurch abgesichert.
Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt per 31.12.2020 € 6.142.495,66.
Schuldenstand der Gemeinde-KG per 31.12.2020: Rund € 4.377.000,00.
Davon sind rund € 3.925.000,00 für das neue Gesundheits- und Verwaltungszentrum.

Ausblick
Die „Corona-Wirtschaftskrise“ ist auch im Jahr 2021 spürbar. Nur durch die massive Aufstockung der „Gemeindemilliarde“ auf 2,5 Milliarden Euro durch die Bundesregierung sind die Einnahmenausfälle für die Gemeinden verkraftbar. Keinesfalls sollte die Gemeinde Hilfsprogramme wegen „Corona“ für private Haushalte, Wirtschaft und Vereine starten. Dafür gibt es die umfassenden COVID-19 Hilfsmaßnahmen auf Bundesebene. Letztlich finanziert die Gemeinde ohnedies einen Teil indirekt über den Finanzausgleich mit. Im Sozialbereich ist die Gemeinde bereits jetzt verpflichtet sehr hohe Beiträge zu leisten (Umlage an den Sozialhilfeverband jährlich über 1 Million Euro).
Der finanzielle Abgang für den Betrieb und die Investitionen im Kindergarten wird zukünftig stark ansteigen (Neubau Kinderkrippe über die KG). Gemeindezuschuss 2020 für den Kindergarten: € 363.336,46.
Für die Modernisierung und Absicherung der Wasserversorgung sind mehr Mittel erforderlich als ursprünglich geplant. Dieser Bereich wird kostendeckend geführt.
Für die Instandhaltung der Gemeindestraßen (Schwarzdeckensanierungen) brauchen wir in Zukunft sicher mehr Geld. Immer höher steigen auch die Kosten für die Behebung von Katastrophenschäden und Bachsanierungen (2020: € 159.009,54).
Damit die Gemeinde auch in Zukunft allen Verpflichtungen nachkommen kann, brauchen wir weiterhin nachhaltiges Wirtschaften und solide Gemeindefinanzen. Das ist bisher sehr gut gelungen und so soll es auch bleiben. 

Gemeindekassier Johann Tropper

Bildtext: V.l.n.r.: Gemeindekassier Johann Tropper, Kerstin Fasching (Rechnungswesen der Gemeinde) und Bürgermeister Johann Kaufmann freuen sich über den positiven Rechnungsabschluss.